Weltmeister im Biathlon-OL

Geschrieben von Bernd Wollenberg am 08.07.2016

In der noch jungen Orientierungssportart „Biathlon-Orientierungslauf“ („Bi-OL“) konnte mit dem Titelgewinn der Junioren durch Sebastian Fleiß (Berliner TSC) in einer der vier Leistungskategorien der Junioren und Elite erstmals ein WM-Titel an Berlin gehen.

Im tschechischen Jachymov in den Kammlagen des Erzgebirges erlief sich Sebastian mit einem starken Lauf über die 3,6 km und mit 17 Posten bestückte OL-Bahn in der Gesamtzeit von 31:53 min seinen ersten WM-Titel trotz  acht Strafrunden für die entsprechenden Fehlschüsse in den zeitlich eingebundenen jeweils fünf Schussserien liegend und stehend. Damit krönte Sebastian seine bisherige Biathlon-OL-Geschichte, die 2014 mit dem Vizeweltmeistertitel im Sprint in Storkow über die Wiederholung 2015 bei der WM in Finnland sowie dem ersten Sieg seiner noch jungen Keriere beim Weltcupfinale 2015 in Dänemark führte. Sein Hauptkonkurrent, der Schwede Johan Hangströmer, war zwar fast eine Minute schneller, hatte aber den Endposten zum Ende der Strafrunden nicht gestempelt, obwohl dieser auf der OL-Karte eindeutig eingezeichnet war. Auch der eigentlich drittplatzierte Däne Christian Müller „stolperte“, mit Johan mitlaufend, über diesen Posten, so dass in der Gesamtwertung der Junioren Paul Scholtz sich auf einen ausgezeichneten fünften Rang in 40:43 min platzieren konnte. Beide, Sebastian wie Paul, setzten ihre im schwedischen Nachwuchstrainingslager in Uppsala (Mitte Juni auf Einladung des schwedischen Bi-OL-Verbandes) gewonnenen Kenntnisse so gut um, dass ihnen die beiden schwedischen Trainer Hans Mandahl und Per Aden spontan im Beisein der gesamten schwedischen Auswahl gratulierten und schon für das nächste Jahr einluden.

Auch in den diversen Seniorenkategorien gab es Erfolge für unsere Vertreter, die mit 11 von 13 deutschen Startern gleich fünf Vereine unserer Region präsentierten. Und eigentlich müsste es sogar von 14 deutschen Startern heißen, wäre nicht der frühere Braunschweiger Olaf Binsch für seine neue Heimat Niederlande gestartet.

Auf einen Silberrang platzierte sich in der AK 55 mit Monika Braatz (Treptower SV / Schützenverein Storkow) die wohl erfahrenste deutsche Dame, denn bereits seit 2008 nimmt sie regelmäßig und mit etlichen errungenen Medaillen an Weltmeisterschaften und Weltcups teil. Bronzemedaillen erliefen sich in der AK 35 Claudia Becker (Berliner Turnerschaft), AK 45 Kirsten Käding (Kaulsdorfer OLV), bei den Herren der AK 35 Tobias Schwartz (Berliner TSC) und in der AK 45 Dimitri Popov (SV Schorfheide).

Spezieller Dank aller Medaillengewinner und Platzierten unseren Schießtrainern Dr. Frank Braatz und Dimitri Popov – denn vor jedem Start wird bei dem sog. „Anschießen“ immer wieder das Trefferbild analysiert und versucht, letzte Korrekturen vorzunehmen. Denn „Biathlon-OL“ verlangt eben drei gleichberechtigte Faktoren: Laufen – Orientieren – Schießen. Und da kann eben nur vorn mitlaufen, wer alles gleichgut beherrscht!

Text: Bernd Wollenberg

Fotos: Hans Mandahl (SWE), Jürgen Schwanitz, Bernd Wollenberg

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