Das war O-Ringen 2018

Geschrieben von Bernd Wollenberg am 30.07.2018
VorschaubildErwartungsgemäß waren die anwesenden 10 Vertreter unserer NOR – Region nicht unter denen zu finden, die um vordere oder gar vorderste Platzierungen „sich beworben“ hatten. Betrachten wir die Gesamtergebnisse aus deutscher Sicht, sind jedoch einige achtbare Resultate zu verzeichnen. Die 19-jährige Ann-Charlotte Spangenberg (TG 1860 Münden), die für ein Jahr in Schweden lebt und dort für den Verein Täby OK startet, siegte etwas überraschend in der zweiten Juniorinnenkategorie D 20 durch kontinuierliche Läufe von Etappe zu Etappe. Ein Start in der ersten Kategorie, der D 20 Elite, war auf Grund der fehlenden Ergebnisse bei den schwedischen Läufen nicht möglich gewesen. Nur beim Start unter ihrem deutschen Vereinsnamen hätte das mit etwas Verhandlungen klappen können, schließlich ist sie im deutschen C-Kader! So also die DVorschaubild 20. Dort lag Ann-Charlotte nach dem dritten Tag noch mit etwas über 10 Minuten Rückstand auf Kerstin Wadman (Göteborg Majorna) auf einem stabilen 2.Platz. Die Göteborgerin war an den beiden letzten Etappen nicht mehr am Start, den Grund konnten wir leider bis zum Ende der Veranstaltung nicht mehr erfahren. Eine Verletzung in diesem mehr als harten Geläuf ist jedoch nicht Vorschaubildauszuschließen, es „boten“ sich ausreichend Gelegenheiten in den ausgedehnten Granitsteingebieten. Der Schützling des langjährigen Mündener Trainers Walter Rehbein (inzwischen H 80) hatte nach dem dritten Tag auf ihre Verfolgerin Maiken Ökern Hagard (Konnerud IL) knapp über 6 Minuten Vorsprung, den sie auf die junge Norwegerin bis zur Schlussetappe auf über sieben Minuten ausbauen konnte. Weitere deutsche Podestplätze kamen leider nicht zustande, Harald MännelVorschaubild (OL-Team Wehrsdorf) fiel am 3.Tag mit insgesamt über 11 Minuten auf Rang sechs zurück, konnte zwar bei der „Kurzstrecke“ am Tag vier zeitmäßig etwas aufholen und musste sich nach der Schlussetappe dann mit Platz vier zufrieden geben. Doppelweltmeister Helmut Conrad (TU Dresden), wie bereits berichtet in der H 70 startend, lief zu Schluß auf den 13.Rang, Till Geiler (USV Jena) noch als 19. In der H 18 registriert. Einige weitere Ergebnisse im ersten Fünftel bzw. Viertel ihrer Kategorien gab es dann noch in den diversen Kurz- und VorschaubildMotionkategorien. Susen Lösch (USV Jena), nach der WM der Studenten aus Finnland zum O-Ringen nachgereist, startete in der täglichen Wettbewerbskategorie „Svär 5,0“ und konnte sich am Schlusstag dort über einen guten 3.Platz freuen. Jochen Winkler (Kaulsdorfer OLV), auf dieser Strecke jeden Tag „unterwegs“, konnte so einen für ihn sicherlich interessanten Vergleich ziehen. Wir anderen „Regionalvertreter NOR“ sind nicht inVorschaubild den Top-Platzierungen zu finden, jedoch „unversehrt“ aus den täglichen Stein- und Felsgebieten zurück gekehrt. Unter den 180 Startern der H 18 erreichte Krystian Petersburski (Berliner TSC) nach den fünf Tagen einen ordentlichen 60. Platz in 320:42 min, auf Platz 100 hier Tim Dalheimer mit glatt 372 min, der Sieger Pascal Schmid (OK Linné) war 235:35 min unterwegs. Die H 14, mit 219 Startern sehr stark besetzt, gewann in 130:57 min Markus Stanebo (Attunda OK), Miloscz Czynski (Berliner TSC) dann mit 197:51 min den 67.Platz. Einige Fehler beim Versuch, den kurz vor ihm gestarteten Bielefelder Anton Knoll (47. In 184:14 min) noch abzufangen, führten durch zu hastiges Einlaufen in die mitunter auch in der H 14 sehr fein gestellten Postenstandorte zu etliches an „Suchzeiten“. Unter den 161 Startern der H 21 Lang fanden sich zum Schluss die beiden Starter des Berliner TSC Karsten Blume auf Platz 116 und Sebastian VorschaubildFleiss auf Platz 120. In dieser Kategorie mussten viele eigentlich Elitestarter auch aus Schweden, Norwegen, Finnland, um nur einige zu nennen, starten, da die Startberechtigungen in den Elitekategorien nur anhand der vorhandenen Weltranglistenpunkte bzw. für die Schweden nach recht harten nationalen Normen vergeben werden. In der H 35 wagten sich nur 84 Starter auf die schwierigen Bahnanlagen, unter ihnen Tobias Schwartz (Platz 67). Beide wurden genau wie Bernd Wollenberg (H 70, Platz 97 von den 124), alle Berliner TSC, von mehreren gefragt, warum sie denn nicht die kurzen oder gar „Motion“ Bahnen gelaufenVorschaubild seien. Antwort unisono: „Wenn schon OL in Schweden, dann richtig! Die Plätze sind eher nebensächlich, viel mehr interessant ist doch, zu erleben, wie es auf den „richtigen“ OL-Bahnen zugeht…“ Nachdem am freien Tag wie berichtet ja durch die neun TSC´ler aus Berlin der „Trail-O“ absolviert wurde, nutzen alle auch die täglich angebotenen Biathlon-OL Angebote. Allerdings wurden diese im Gegensatz zu vergangenen Jahren mehr als eine Art „Sommerbiathlon“ durchgeführt – es war simpel kein Platz für ein klein wenig „Orientierungslauf“ für das Team Vorschaubildum Hans Mandahl vorhanden. Somit nutzten die Starter des Berliner TSC dieses Angebot dann zu kleinen Vorbereitungen auf die im August in Dänemark stattfindenden Weltmeisterschaften im Biathlon-OL. Waren die beiden ersten Tage wie berichtet vielfach als schon recht schwierig zu bezeichnen gewesen, stand das am dritten und vierten Tag gewählte Gelände direkt von der „westlichen Haustür“ von Örnsköldsvik diesem in nichts nach. Vor allem die steilen und vielfach durch starkes Dickicht führenden letzten Teilstücke waren für alle Kategorien dochVorschaubild schon als recht gefährlich einzustufen, weshalb dann mehr als gewöhnlich vorsichtig sich bergab bewegende Läuferscharen zu beobachten waren – selbst etliche der Elitekategorien zogen die Sicherheit vor und unterbrachen so manches Mal ihre ansonsten straffen Tempi. Selbst vor dem Endposten „lud“ dann ein kleiner Steilhang von ca. 1 m Höhe noch einmal zum „Stürzen“ ein… (vgl. Foto). Erst zur Endetappe am östlichen Rand der Gastgeberstadt gelegen wurde es etwas weniger felsig und diverse Sumpfpassagen boten gegenüber den vier Vortagen mal einen anderen Untergrund für die geschundenen Füße und Beine an – allerdings waren diese bedingt durch dieVorschaubild lange Trockenperiode auch hierzulande fast gänzlich ausgetrocknet. Zig Waldbrände loderten und loden noch beim Schreiben dieser Zeilen – zum Glück blieb unsere Laufregion davon verschont. „Vorsorge“ war indes getroffen, neben vielen in Bereitschaft stehenden Feuerwehren und freiwilligen Brandhelfern wurden auch die im Winter für „Kunstschnee“ vorhandenen Wasserleitungen nun als zusätzliche Hydranten genutzt und waren im Wald deutlich gekennzeichnet. Anstrengende OL-Tage liegen nun hinter den zum Schluss doch noch über deutlich 16 000 Startern. Welch Stellewert O-Ringen in Schweden hat, ahnt man bei den täglichen Eröffnungszeremonien: Amateurkünstler aus den ortsansässigen Vereinen tragen die Nationalhymne vor, wie hier die 12-jährige Alva Perbo (7.Klasse) vom "Skogslöperma" in Örnsköldsvik - und alle Schweden signen stehend mit! Ein beachtliches Erlebnis! Und so verwundert es eigentlich nicht, dass sich schon wieder mehrere Hundert für 2019 fest angemeldet haben, wenn der „Zug der Zugvögel“ namens Orientierungsläufer wieder gen Norden strömt – dann nach Kolmarden bei Norrköping….
Bernd Wollenberg
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