Jahreswechsel in Südafrika

Geschrieben von Bewo am 20.01.2020
VorschaubildNach dem freien Neujahrstag folgten die Etappen vier und fünf Tag beim nur alle zwei Jahre stattfindenden „Big-5“ von Südafrika. Diese fünf Wettkampftage um den bereits im Bericht von den ersten Etappen erwähnten berühmten Urlaubsort Graskop im nordöstlichen Teil des Landes mit einem Wettkampfniveau zwischen 1 350 bis 1 800 m hoch gelegenen Geläufs forderten denVorschaubild etwas über 300 Wettkämpfern aus 20 Ländern bei den ersten vier Etappen doch mehr an Kondition ab als vorab vermutet, neben der doch schon etwas dünneren Luft sorgte vor allem die fast 90 Grad über den Köpfen stehende Mittagssonne schnell dafür, dass die speziell im freien Grasland des Hochplateaus zwischen diversen Stein- und Felspassagen dringend notwendige Konzentration rasant mit zunehmender VorschaubildWettkampfzeit abnahm und für zum Teil völlig ungewohnten Orientierungsfehlern führte.

Erst der abschließende Sprintwettbewerb im Golfzentrum von Hazyview unmittelbar neben demVorschaubild berühmten „Krüger-Nationalpark“ führte dann hinunter auf etwa 400 m über den Meeresspiegel, dort jedoch war es dann doch erheblich schwüler als oben in luftiger Höhe. Am Start insgesamt 15 deutschen Teilnehmer, unter ihnen wie bereits erwähnt, auch sechs Starter unserer Region. Das beste Ergebnis erreichte in der Kategorie Damen 21 kurz Grit Wollenberg mit einem guten 4.Platz, nur durch einen kurzen „Schwenker“ beim abschließenden Sprint-OL , verursacht durch einen sehr tief an einem Sumpfrand eingedrückten Posten, der ihr bei der Suche fast 2 min kostete, schrammte sie an Platz drei vorbei – es fehlten in dieser Punktewertung lediglich dann 24 Punkte.
Errechnet wurden diese täglich nach der Formel Siegerzeit x 1000 / eigene Laufzeit, von den fünf Wettbewerben wurde der mit dem schlechtesten Ergebnis dann gestrichen. Wegen diesem Posten am Sumpfrand gab es einige Diskussionen, die mich als zu meinem Erstaunen in die internationale Jury berufen, beinahe in dieser zum Einsatz kommen ließ. Da jedoch alle Teilnehmer dort das gleiche „Problem“ hatte, wurde dann mein Vorschlag hin auf Einsprüche verzichtet.

Im Wettbewerb der Herren-Elite lieferten sich die beiden TSC-Starter Karsten Blume und Sebastian Fleiß ein tagtägliches Kopf an Kopf - Rennen, das am Ende als Platz 12 Karsten mit 2 744 Punkten gegenüber den 2604 von auf Platz 14 gelisteten Sebastian für sich entscheiden konnte. Da der abschließende Sprintwettbewerb genau wie schon vorher die Mitteldistanz für die Weltrangliste gewertet wurde, konnten beide Berliner sich auch noch Punkte für die beiden Ranglisten erarbeiten. Von den weiteren deutschen Teilnehmern verbuchte Susen Lösch (USV Jena) im Elitewettbewerb der Damen einen Sieg gegen die internationale Konkurrenz, Felix Spaeth (OLG Siegerland) wurde im Herrenwettbewerb sechster, jeweils 2.Plätze erliefen sich Cornelia Eckardt (TU Dresden / D 40) und Bernd Döhler (TuS Karlsruhe-Rüppurr H 65.

VorschaubildDie freie Zeit verbrachten alle Teilnehmer durchweg bei Sightseeigtouren durch die zum Teil wirklich atemberaubenden Canyons rund um Graskop mit diversen Wasserfällen und mächtigen Felsabrüchen, die mehrere hundert Meter in die Tiefe führten. Natürlich führten die Ausflüge auch kreuz und quer durch den Krüger-Nationalpark gewissermaßen auf „Jagd nach den berühmten Big 5“, wobei durchweg alle sich vom Zeitplan bei ihren „Safarietouren“ verschätzten, ist doch das Gelände größer als die Bundesländer Brandenburg und Berlin zusammen. Und auch die vom Veranstalter gebotenen „Socialevents“ bis zur gemeinsamen Silvesterveranstaltung wurden gern angenommen.

Einmal mehr für „Aufsehen“ sorgte der nun 70-jährige Schweizer Dieter Wolf, weil er einmal mehr wie schon so oft in seiner „OL-Vita“ statt in seiner H 70-Konkurrenz um den Sieg zu laufen seine Wettbewerbe in der Herren-Elite bestritt und unter den 24 Startern den 21.Platz belegen konnte. „Für das Startgeld will ich auch etwas sehen…“ war sein ironischer Kommentar auf meine Frage an ihn, Hut ab vor dieser Leistung!

Während die meisten Teilnehmer an der Silvesterfeier ihre Unterkünfte problemlos erreichten,Vorschaubild traf uns Berliner noch ein ungeplantes Abenteuer: Die Torautomatik unserer Einfahrt in das riesige Ranchgelände mit allein fünf verschieden Lodges war ausgefallen und selbst unser die 4 km per Trecker überbrückende „Ranchero“ musste machtlos aufgeben. Erst der dann herbeigerufene Plantagenbesitzer (über den Schlafanzug hatte er nur schnell eine Jacke übergezogen…) öffnete dann per mitgeführter Flex ein Vorhängeschloss (der Schlüssel war nirgends mehr zu finden) und setzte die Handmechanik in Kraft – drei interessante Stunden in einer afrikanischen Nacht mit vorher nicht wahrgenommen Schreien, Krächzen, Fiepen usw. von natürlich für uns unsichtbaren Tieren…

Ein ausgedehntes Sightseeing durch Johannesburg mit einheimischem Führer zeigte uns neben vielen interessanten Plätzen aus Vergangenheit und Gegenwart die Vielfältigkeit dieser nach Cairo zweitgrößten Stadt Afrikas. Und wir konnten abschließend dann hautnah erleben, dass die Menschen am Sonnabendabend auch feiern, ausgelassen sind und sich eben auch des Lebens erfreuen.

Etwas irritierend war dann höchstens (zumindest für uns), dass das große Denkmal von Nelson Mandela, zu dem uns unser Guide dann noch brachte, zugleich auch der Eingang in ein riesiges Shoppingzentrum im Zentrum der Riesenmetropole darstellte.




Text: Bernd Wollenberg; Fotos: Veranstalter und Bernd Wollenberg
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