Ostern und Corona

Geschrieben von Bernd Wollenberg am 09.04.2021
VorschaubildEigentlich ist es ja nun schon fast an der Tagesordnung, dass –außer dem hochbezahlen Profisport – es hierzulande seit dem kleinen „Luftloch“ von nicht einmal 3 Monaten zum Herbstanfang 2020 keinerlei aktive Sportveranstaltungen mehr gibt, seit uns dieser Virus heimsucht. Mal abgesehen von kleinen, individuellen Trainings, von Enthusiasten für Enthusiasten arrangiert, wie eben das zu Ostern vom ESV Lok Schöneweide (Dank an Leo) oder andere wie vom Kaulsdorfer OLV (Dank an Katrin Kubald und Sven Demmig), dem TSV Karlshorst (Dank an Lutz Spranger) oder eben unsere Trainings vom SV Schorfheide, der SGVorschaubild Einheit Berliner Bär sowie dem Regionalverband Berlin-Brandenburg im Biathlon-OL. Aber all das ersetzt eben nicht unsere OL-Wettkämpfe! So fiel, „natürlich“ möchte man fast schon schreiben, auch die diversen OL zu Ostern aus, namentlich sei da „Prager Eastern“ genannt – eine feste Größe bei vielen OL-Teams und –Familien. Was tun also mit dem langfristig zu diesem Termin geplanten Urlaub – denn einmal im Urlaubsplan aufgenommen, muss er halt Vorschaubildgenommen werden…

Nach einigen Telefonaten, Emails usw. kam dann doch wenigstens ein Ersatz heraus: FortsetzungVorschaubild meiner Kartierungsarbeiten in Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften im Biathlon-OL in der Arberregion (4.-7.8.2022) im Bayerischen Wald. Zwar verwiese Gesamtleiter Jürgen Schwanitz (TSV OLA Deggendorf) und der im höchstgelegenen deutschen Biathlonstadion (900 m) , dem Hohenzollern-Skistadion am Fuss des „Großen Arber“ als Biathlontrainer arbeitende frühere Berliner Orientierungsläufer Dimitri Popov darauf, dass dort vielfach noch VorschaubildSchnee, viel Schnee liegt, aber lieber das als „Belastung“, als Urlaub zu Hause vertun!

Da dieses gesamte Gebiet Besitz des Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen ist, kam von dessen Forstverwaltung dann auch auf entsprechende Nachfrage die Genehmigung zum Durchfahren und somit die Fortsetzung des Vermessungsauftrages als Arbeitsgrundlage für unser Tun dort. Gleichzeitig konnten wir organisieren, dass durch Dimitri eine Einzelausbildung im Biathlonschießen stattfinden durfte, Dank dafür auch an die Verantwortlichen des Stadions, allen vornweg Sportfreund Sepp Schneider! So konnte Helena Mathea (SV Schorfheide) oder auch Elitsa Zarkova und Aleksander Zarkov (TSC OLA Deggendorf) sowie natürlich auch ich selbst die gebotenen Möglichkeiten im Schießtraining ausgiebig nutzen.

Die Arbeiten im Wald beim Kartieren waren natürlich durch den stellenweise noch hüfthohen Schnee doch arg behindert, an anderen Stellen war es jedoch durchaus möglich, die geplanten vier OL-Karten weiter zu bearbeiten, zumal mit Helena ja eine frühere russische Eliteläuferin und mit den aus dem bulgarischen Varna stammenden Elitsa und Aleksander durchaus orientierungstechnisch versierte Mitstreiter mitwirken konnten und die für Kartierungen sehr wichtigen internen Kontrollen bereits aufgenommener Bereiche durchführen konnten. Alles in allem also doch noch sehr viel O-Technik und ein gutes Stück Vorankommen bei der Vorbereitung der WM im Biathlon-OL – und zugleich wird es dort dann etliche neue OL-Karten geben – der Urlaub war also „nicht vertan“… Das Wetter spielte uns dabei freundlicherweise auch noch etliche Wärmegrade und Sonnenschein hinzu, was bekanntlich bei Arbeiten im Wald durchaus förderlich ist.

Erst auf der Rückfahrt am Ostermontag gab es ernste Behinderungen an der bayerischen Grenze zu Thüringen: über 5 cm Neuschnee, kilometerlange Staus, allein 8 Unfälle auf 15 km , bedingt dadurch, dass viele Autofahrer bereits ihre Sommerreife aufgezogen hatten. Wir kamen gut durch und bereiten nun die nächste Kartierung dort in 2 Monaten vor…

Wer Zeit und Lust hat, kann sich am Dienstag, 27.7., dort bei einem „Test-Biathlon-OL“ das ja mal ansehen, natürlich auch nur als OL ohne Schießeinlagen möglich.
Nachsatz: Interessant in dem Zusammenhang waren die diversen Umbauten der bisherigen Biathlonanlage nicht nur im Stadionbereich selbst – auch die diversen Loipen im Sommer als breite Schneisen sichtbar) wurden vielfach umgebaut bzw. sogar neu angelegt. Etwas verwundert nahm ich auch einen neu entstandenen Berg zur Kenntnis: 50 m lang, 45 m breit und 8 m hoch und völlig mit Holzspänen übersäht. Nach mehreren Nachfragen dann das Ergebnis: Darunter wird über den Sommer Schnee gelagert. Hm, interessant – nur: Wie stelle ich das nun dar? Mir ist derzeit kein Kartenzeichen für „zeitweiliger Berg“ bekannt…

Text und Fotos: Bernd Wollenberg
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