64 Jahre und etwas Neues

Geschrieben von Bernd Wollenberg am 20.04.2021
VorschaubildDas ist auf jeden Fall nicht alltäglich – mit 64 Jahren noch etwas völlig neues und unbekanntes zu wagen.
Denn normalerweise sieht man mit 64 Jahren „auf dem Buckel“ so allmählich den sog. „goldenen Herbst“ des Lebens entgegen und alles Neue erscheint einem als suspekt!

Handy neu einrichten oder neuen Laptop mit allem, was einem so lieb und teuer auf dem alten war, einzurichten – das fällt einem mit 64, seien wir ehrlich, urplötzlich nicht mehr soVorschaubild einfach.

VorschaubildUmso erstaunlicher, dass das im Harz nun zum 64´zigsten Jubiläum gerade beim Sport zu beobachten war – und klar doch, das passiert je eigentlich ständig bei unseren Orientierungsläufern.
Und davon konnte und kann sich jeder, der das nicht glaubt, persönlich überzeugen!Vorschaubild

VorschaubildDas ist eigentlich sogar recht einfach, denn schon seit dem 28.März und bis zum 2.Mai kann jeder, der sich wirklich mal etwas Neues „antun“ will, davon selbst überzeugen. An der Kasse des Tierparks in den Spiegelsbergen am Südrand von Halberstadt gibt es die Grundlage dafür – eine mit den Bahnen 1 bis 6 bedruckte OL-Karte.
Wieso das die Grundlage für das Kennenlernen von etwas Neuem bei einem 64-jährigen JubilarVorschaubild sein soll?

Na, ganz einfach – es handelt sich um die 64´gste Auflage der ältesten deutschen Veranstaltung im Orientierungslauf, der Kreismeisterschaft Quedlinburg. Und das tatsächlich Neue daran ist, dass jeder sich ganz offen und ehrlich seine eigene Zeit einstoppen kann und diese dann ungefragt und unkontrolliert in die Ergebnisliste eingetragen werden kann.

Die Karte im Maßstab 1:7 500 und Formal A 3 empfängt man in eben jedem Kassenhäuschen, sollte aber fairerweise seine Anmeldung nebst 7,00 € Teilnehmergebühr den Quedlinburgern für ihren Aufwand vorab überwiesen haben.

Die Bahnen haben es in sich! Kurze, steile Anstiege, diverse Sandsteinfelsen mit wirklich atemberaubenden Blicken in Schluchten und Tälern fordern eine ständige Konzentration – einfach „Karte auf und losgerannt“ geht hier, typisch Wissenschaft Quedlinburg, eben nicht!

Und man muss schon tatsächlich bis zum Posten direkt heranlaufen, um das kleine, 10 cm hohe Stöckchen, das mit einer Postenmarkierung umwickelt ist, zu finden. Also genau das, was das Herz eines echten Orientierers höher schlagen lässt. Ein interessanter „Nebeneffekt“ war – zumindest bei unserem Besuch – zu verzeichnen.

Bei keinem konnte man dieses vielfach „verkniffene ich muss beißen“ erkennen, alle waren locker trotz physischer und psychischer Belastung, denn die reale Laufzeit und der „Kampf“ (hätte beinahe „Krampf“ geschrieben, sorry…) um Sekunden fiel ja weg. Und so machte diese absolut neue Form des OL richtig Spaß – war kein reiner „Trainingslauf“ und doch eben nicht so ein ganz „richtiger“ OL-Wettkampf, trotz der Endergebnisliste nach dem 2.Mai.

Da bis dahin noch etwas Zeit ist, kann ich allen Freunden unseres Orientierungssports diesen Ausflug nur wärmstens empfehlen und wünsche vorab schon mal viel Spaß. Bislang waren unter den bis zum 19.4. registrierten Teilnehmern erst sieben aus unserer Region vom OLV Potsdam, Kaulsdorfer OLV, Berliner TSC, Berliner Turnerschaft und dem SV Schorfheide.

Aber vielleicht und hoffentlich werden es ja nach Lesen dieses kleinen Berichts doch einige mehr. Sicherlich freuen sich bereits zumindest diese dann auf die Jubiläumsveranstaltung 2022, wenn es zur 65. Auflage geht.


P.S.Diese hat mir mich, dieser kurze Nachsatz sei mir verziehen, eine besondere Bedeutung – wird es doch zugleich mein 60´zigster OL-Geburtstag sein…




Text und Fotos. Bernd Wollenberg,
Karte: Wissenschaft Quedlinburg
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