Zwischen den Lockdowns

Geschrieben von Bernd Wollenberg am 28.03.2021
VorschaubildUnverhofft kommt oft… - und das ist bei uns Orientierungssportlern mit unseren bekanntermaßen langfristigen Terminkalendern nun doch mehr als selten – dass uns ein Wettbewerb kurzfristig zelebriert wird. Gut, dieser im Folgenden beschriebene 17. Lauf der Nachtsprintserie „Dobranocka“ in Szczecin war nun noch ganz anders gelagert – zwischen zwei schärferen LockdownsVorschaubild gewissermaßen.

VorschaubildDenn unser polnischer Partner bereitet wieder internationale OL vor und wollte sicher gehen, dass seine Teams Karte, Bahn und Organisation sich mit diesen kleineren Läufen auf die kommenden Großereignisse vorbereiten und lud somit Sebastian und mich zur „Inkognito-Kontrolle“ ein – mich als IOF-Advisor mit aktueller Lizenz und Sebastian, weil er auch schon einen IOF-Lehrgang mit Erfolg besucht hatte und als nationaler TD-Kontrolleur bereits aktiv war.

Diese „Dobranocka-Serie“ wird zweimal im Jahr durchgeführt und soll neben der wettkampfmäßigen Überprüfung der antrainierten Leistungen zugleich den eingesetzten Kampfrichtern als Schulung und Qualifikation für die größeren Haupt-OL des Jahres dienen, eine interessante und durchaus nachzuahmende Idee.

Mit fünf (5!) Bahnen kommt „Bartek“ Mazan bei diesem Läufen aus – nicht ganz so einfach für uns ältere, denn D 50+ und H 50+ ist für den einzelnen genau so „stressig“ wie D35 – D 45 oder H 35 – H 45. Und weiter unten ist es auch nicht einfacher, die D 14-18 bzw. H 14-18 müssen untereinander auch ganz schön „beißen“. Allerdings – und das konnten wir nun auch bei unserer achten Teilnahme an diesem Spektakel erleben.

Denn diese „Nachtsprints“ innerhalb der vielfach lockeren Neubaubebauung mit eigebettetenVorschaubild Parks und – für diese Wettbewerbe extra geöffneten ansonsten privaten geschlossenen Durchgängen durch dort ebenfalls befindliche private Gehöfte oder Gartensiedlungen bieten so einiges an kniffligen Routenwahlen. Diesmal stellten eben „wilde“ Garagenkomplexe, zum Teil innerhalb früherer, inzwischen längst verfallener Gehöfte mit entsprechendem Wildwuchs von Dornenhecken bis umgestürzten Obstbäumen uns Teilnehmer vor ständig neue Herausforderungen… die Laufzeiten ähnelten deshalb auch eher saftigen Mittelstreckenresultaten als Sprints.

Erwähnt sollen durchaus auch die nahezu vollkommenen „Coronasicherheitsmaßnahmen“ – angefangen von Desinfektionsmitteln beim Anmelden und Auslesen bis hin zu freiwilligem Maske tragen auch während des Laufs – letzteres überraschte uns doch.

Klar, die „Hauptakteure“, die also auch bis hin zu nationalen und internationalen OL am Start sind, ließen diese – wie auch wir – weg. Aber die Mehrzahl, etwa 75 % alle Starter stellten sie sog. „Spaß-OL´er“ dar. Leute, die durch Zeitungen oder Funkinformationen von der Teilnahmemöglichkeit hörten oder auch die diversen „Neulinge“, die erst im Herbst zu den Aktiven hinzu gekommen sind.

Fazit: Eine wieder gelungene Veranstaltung – und unsere „Beobachtungsergebnisse“, niedergelegt dann auf einen von Bartek vorbereiteten Fragebogen, waren durchaus positiv. Somit freuen wir uns nun schon auf Lauf Zwei irgendwann in der zweiten Hälfte April, wenn der aktuelle Lockdown es wieder zulässt.




Text: Bernd Wollenberg, Fotos : Veranstalter / Bernd Wollenberg
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