Teufelssee-OL

Geschrieben von Bernd Wollenberg am 04.12.2022

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Na endlich mal wieder wurde ein Teufelssee-OL auch um des Teufels See geführt.

2022 nun rund um diesen See bei Seddin durch eine typisch märkische Landschaft, die vor 20 000 Jahren nach der letzten Weichselvereisung, als die Inlandeismassen abschmolzen und Talsander, Endmoränen und zahlreiche Niederungsgebiete mit flachen Seen und kleinen Flüssen hinterließen.


Das Wettkampfgelände des Beelitzer Sanders befindet sich auf schon sehr lange durch Menschen besiedeltem Gebiet, der „Zauche“ – was auf den altslawischen Begriff für „trockenes Land“ zurück führt. Dass das während unseres Laufs durchaus zutraf – denn trotz der voran gegangenen Niederschläge war von denen kaum etwas zu spüren.

Ob jedem von uns bewußt war, dass die Karte uns gewissermaßen durch den Übergangsbereich zweier Landschaftsformen, dem „Talsandergebiet“ der Beelitzer Heide und der „Nuthe-Notte-Niederung“ , einer flachwelligen Grundmoränenlandschaft mit einigen Stauchmoränenkuppen führt?
Zumal besonders uns Letztere auch dazu dienten, uns einige unserer Postenstandorte zu "servieren".


Wie diese Beschreibung schon vermuten lässt, war das Geläuf naturgegeben recht lauflastig, was meiner mich schon seit einiger Zeit plagenden Knieverletzung selbstredend nicht entgegen kam.
Aber auf einen OL verzichten, nee – dann lieber langsam trabend das relativ fremde Gelände o-technisch „erkunden“ und sich mit der Konkurrenz dann mitfreuen, dass sie mich – mal wieder – „besiegen“ konnte.

Und da mir das bewußt ist, suche ich mir eben absichtlich Querrouten, auch wenn das stark ausgeprägte Wegenetz zum Nutzen verleitet, ja regelrecht aufruft.

OK – wenn es denn um „Ruhm und Ehre“, sprich also Meisterschaften geht, sollte man schon die optimale Route nehmen, doch eingedenk der erwähnten „Behinderung“… - also: Genieße jeden OL so, wie Du es kannst.

Klar natürlich auch, dass man dann „so nebenbei“ auch immer wieder etwas „entdeckt“, das man selbst anders darstellen würde. Aber, geht es denn darum? Nein! Wir alle sollten uns freuen, dass wir noch immer hierzulande unser Hobby, unseren Natursport OL, einigermaßen ausleben können.
Denn denke ich da an andere Gebiete, wo inzwischen nur noch Holzbruch vorherrscht, freue ich mich, wenn mich bauchnabelhohes Gras und Unterholz beim Laufen hindert –wir laufen halt in der freien Natur!

Und - liebe Leserinnen und Leser – es war definitiv mein letzter „offizieller“ Start, quasi ein „Abschied“ – nee – nicht vom OL! Nee – simpel aus der H 70! Und den habe ich mir eben so gestaltet, dass er mir Spaß machte.
Und da freundlicherweise im Ziel auch mir von den jungen Verkäuferinnen gleich mehrere Kuchen schmackhaft gemacht wurden, war das doch ein schönes Finale eines traditionell gut organisierten Orientierungswettbewerbs, danke OLV Potsdam!

Text: Bernd Wollenberg

Fotos: Mirko Schütze, Bernd Wollenberg

Karte: OLV Potsdam